„Under der Linden“
Der Kulturring Wittmund lud am Sonntag dem 6. März in die Niclolaikirche zu einem außergewöhnlichen Konzert mit Katrin Krauß-Brandi (Blockflöte) und Holger Schäfer (Stimme, keltische Harfe und Cembalo), welches, nach langer Kulturpause durch Corona, wieder sehr gut besucht war.
Gleich mit dem ersten Stück: „Aye me …“ aus John Playfords Dancing Master spielte sich das Duo mit Blockflöte und Harfe in die Herzen der Zuhörer.
Mit klarer und ausdrucksvoller Stimme führte Holger Schäfer die Zuhörer ins Mittelalter. Das titelgebende Lied Walthers von der Vogelweide beschrieb die Freuden der Liebe: Under der Linden, wo unser zweie Bette war…, nach der Canconetta Tedesca, bei der Katrin Krauß-Brandi mit virtuosem Flötenspiel glänzte, beschrieb Holger Schäfer eindrücklich mit einer Weise Neidhards, wie es ist, wenn einem das Liebesglück nicht hold und die Angebetete sich allen anderen zuwendet…
Beim folgenden Ricercar von Aurelio Virgiliano für Altflöte solo zeigte Katrin Krauß-Brandi eindrucksvoll und gekonnt die Verzierungskunst der italienischen Meister des 16.Jahrhunderts, die bis in den Barock hinein lebendig blieb.
Holger Schäfer erzählte sehr einfühlsam einMärchen, in dem zwei Brüder und Hans sich auf die Suche nach dem Einhorn machten, und jeder von ihnen sein eigenes Glück fand, und malte es mit improvisierten Harfenklängen aus.
Lieder vom Meer, unter anderem der überaus bekannte „Wellerman“ wurden, wie auch die anderen Programmabschnitte, sehr schön mit erläuternden Worten eingeführt.
Gerade diese einleitenden Worte zu den Programmabschnitten schenkten dem Zuhörer einen besonderen Genuss, indem sie auf die Besonderheiten der folgenden Beiträge hinwiesen.
Zum Schluss spielte das Duo das Arrangement eines Vivaldi Konzertes für Altblockflöte und obligates Cembalo. Sehr virtuos gespielt berührte das gesamte Programm die Zuhörer sehr emotional.
Nach dem herzlichen, anhaltendem Applaus schenkten die beiden Künstler dem Publikum ein berührendes Abendlied als Zugabe.