Igor Strawinsky – Geschichte vom Soldaten. Nicolaikirche, 24. November 2024, 18h

Am 24. November wird um 18 Uhr in der St.-Nikolai-Kirche in Wittmund Strawinskys Meisterwerk „Die Geschichte vom Soldaten“ aufgeführt.

     Das Werk entstand 1917/18 unter dem Eindruck des 1. Weltkrieges.

Es ist komponiert für sieben Instrumentalisten unter Leitung eines Dirigenten und benötigt außerdem drei Schauspieler. Die Besetzung, die Strawinsky fordert, ist sehr ungewöhnlich und zeigt eine deutliche Abkehr von der Musik aus der Zeit vor dem Krieg. Durch die außerordentlichen Ansprüche, die das Werk an alle Ausführenden stellt, ist es nur sehr selten zu erleben. Es haben sich Instrumentalisten und Schauspieler aus ganz Deutschland zusammengefunden, um unter der Leitung des Dirigenten Marcus Prieser, dieses eindringliche Werk aufzuführen.

    In der „Geschichte vom Soldaten“ (Text: C.F. Ramuz) geht es über den mit List und Tücke geführten Kampf zwischen einem Deserteur und dem Teufel. Diese streiten um den Besitz der Geige des Soldaten und letztlich um dessen Seele. Die Schauspieler schlüpfen in die Rolle des Soldaten, des Teufels und einer Erzählerin. In der Musik spielt Strawinsky mit den Klangeffekten einer Jahrmarktszenerie: eine knallbunte Mischung aus einer Vielzahl zeitgenössischer Tanzformen wie Tango, Ragtime und Pasodoble und vermischt diese mit seinem klassisch-modernem Stil. Dieses zeitlose Meisterwerk ist heute wieder so aktuell wie vor einhundert Jahren.

Weil die großen Theater geschlossen waren, schrieb Igor Strawinsky 1917/18 „Die Geschichte vom Soldaten“ während des Ersten Weltkriegs für eine mobile Bühne. Ein Soldat verkauft dem Teufel seine alte Geige für ein Buch, das die Zukunft voraussagt. Damit wird er zwar ein reicher Mann – aber auch sich und den Seinen fremd. Erst befreit vom Ballast seiner Reichtümer, die diese Lücke nicht füllen können, gelingt ihm die Heilung einer in Melancholie erstarrten Königstochter. Als er aber mit ihr zurück zum Anfang der Geschichte will, schlägt ihn der Teufel in Bann: „Man kann nicht alles haben. Was war, kehrt nicht zurück.“ Pulsierende Farben, Lebensfreude und am Schluss holt den Soldaten dann der Teufel.